Am vergangegen Freitag kam so viel geiler, neuer Single-Stoff von tollen Bands, dass ich diesmal nichts davon unerwähnt lassen möchte!
Der Artikel wird regelmäßig aktualisiert, also stay tuned auf Facebook!
Massendefekt – Wo ich dich finde
Seit bekannt ist, dass die Jungs sich wieder ins Studio zurückziehen wollen, war ich etwa so erwartungsvoll wie der Pawlowsche Hund nach dem Klingeln des Glöckchens. Und da ist es: Das erste hörbare Material von Massendefekts im Februar erscheinenden Album „Pazifik“!
„Wo ich dich finde“ klingt auch 300m gegen den Wind noch nach Massendefekt, geht ordentlich nach vorne und lässt mich beruhigt zurück, dass die Meerbuscher keineswegs ruhiger geworden sind. Dafür kann ich wieder ruhig schlafen.
Ab sofort ist das Album auch als stinknormale CD und digitaler Download, aber auch als hübsche 180g Vinyl (inkl. CD) und im Boxset mit allerlei nötigem Unnötigen (meins!) vorzubestellen.
Hi! Spencer – Richtung Norden
Mit Hi! Spencer haben UncleM sich wieder ganz frisch etwas gewohnt Feines geangelt. Am letzten Single-Flut-Freitag veröffentlichten Sie ihre Single „Richtung Norden“ und werfen mich damit zurück in meine Zeit als halbes Dorfkind im hohen Norden.
Als Großstadtkind ist es schlichtweg ein Kulturschock, wenn man im Alter von 10 Jahren in ein 1200-Mann/Frau (was anderes gibt es in der Ecke nicht) starkes Dorf gestopft wird. Am Anfang ist alles schlimm. Aber dann… Dann eröffnet sich einem plötzlich dieses „nordisch sein“. Dass die Luft ganz anders ist, die Menschen viel loyaler und das Leben viel langsamer ist.
Ich glaube, dass kein Song je das „Nordische“ in mir oder, wie Fettes Brot es bezeichnet haben, mein „nordish by nature“ so tief berührt hat wie „Richtung Norden“. Plötzlich bin ich wieder 13 und jage meine Freund durch’s Maisfeld, wo wirklich noch der Weg das Ziel ist. Und ich bin wieder 15 und fühle mich am dörflichen Osterfeuer so cool wie nie.
Das nächste Mal, wenn ich wieder an Osnabrück, der Heimat von Hi! Spencer, vorbeifahre und in Richtung meiner emsländischen Heimat unterwegs bin, hoffe ich, daran zu denken, mir einen ruhigen Moment an einem der alten Felder zu nehmen und das Lied zu hören. Nur um zu sehen, was dieser Song dort mit mir macht.
Natürlich könnte ich mich auch einfach in meiner Lieblingsheimat an den Rhein setzen. Aber das wäre nicht das Gleiche.
Vielleicht ist das alles viel zu pathetisch. Vielleicht auch die Heroisierung des Dorfalltags. Und vielleicht bin ich aber auch nur gerade empfindlich, was alte Erinnerungen angeht.
Aber vielleicht interessiert sich ja jemand dafür, was richtige Musik zur richtigen Zeit bewegt.
Danke Hi! Spencer für den Gedankenausflug.
Feine Sahne Fischfilet – Zurück in unserer Stadt
Es geht los! Ein weiterer Output des Single-Flut-Freitags sind Feine Sahne Fischfilet mit „Zurück in unserer Stadt“ und liefern eine Hommage an das gepflegte Besäufnis, das obligatorisch stattfindet, sobald man mit der alten Clique mal wieder in der alten Heimat zusammentrifft.
Tja, was soll ich sagen?! Ich gehöre zu den langweiligen, Wenig- bis Nichttrinkern, die ab einem durchschnittlichen Promillepegel von 2 lieber die Beine in die Hand nimmt. An meinem persönlichen Thema ist der Song daher leider vorbei, aber ich bin mir sicher, dass das spätestens live dann auch wieder vollkommen egal ist. Exzess ist schließlich ansteckend.
Radio Havanna – Anti Alles
Bin ich die einzige, deren erste Assoziation beim Titel von Radio Havannas neuer Single „Anti Alles“ bei „Ich war nie anti alles, ich war immer anti ihr“, aus der Feder von Kraftklub lag?!
Im Gegensatz zu den Veröffentlichungen der Chemnitzer Assoziationskette gefallen mir die der Berliner bisher durchweg. Klar, revolutionieren sie musikalisch damit nicht den Markt. Kein Grund aber ihnen nicht zuzuhören. In „Anti Alles“ nehmen sie überraschend den Fuß vom Gas und werfen einen schelmischen Blick auf die Alt68er.
Gut zu wissen, dass Radio Havanna auch Lieder schreiben können, die nicht großflächig um sich treten. Wobei das leider immer noch zu oft nötig ist.
Flash Forward – Kickstarter
Auch Flash Forward reihen sich in den Single-Flut-Freitag mit ihrer Single „Kickstart“ ein.
Ich durfte vorab schonmal in das kommende Album „Revolt“ reinhören und da hatte ich schon so ein bisschen Bauchschmerzen beim Hören. Für meinen Geschmack rutschen die Jungs damit eine Spur zu weit Richtung Pop Punk a lá You Me At Six, die sie übrigens auf ihrer Tour großartig supported haben und mich dort auch um den Finger gewickelt haben.
Ich hätte mir da einfach eine andere Singleauskopplung gewünscht, die das Album eher widerspiegelt. Aber die ausführliche Review serviere ich euch nächste Woche hier! Stay Tuned!