Yelawolf hat direkt nach „Trunk Muzik 3“ – seinem letzten Output mit Shady Records – noch im aktuellen Jahr mit „Ghetto Cowboy“ nachgelegt. Die Platte folgt einem ganz anderen Ansatz als ihr Vorgänger, setzt sie doch deutlich mehr auf düstere Instrumentals und eine ungemütliche Atmosphäre.

Gewohnt gutes Storytelling bekommt ihr direkt mit der Einleitung des Albums, „Mama Wolf“. Worum es dabei geht, lasse ich euch aber selber herausfinden. Mit „Unnatural Born Killer“ geht es dann auch musikalisch los, und das ist schon hohe Kunst. Yelawolf darf sich auf jeden Fall zur Elite im Songwriting zählen. Dabei ist es egal, ob er seinen harten Rap schreibt oder wie hier etwas weichere, aber trotzdem druckvolle Sachen. „Opie Taylor“, Leading Single der Platte, vermittelt einen klaren Southern Vibe, der sich gut anfühlt und das Album nahezu perfekt zusammenfasst.

Einer meiner persönlichen Lieblinge von „Ghetto Cowboy“ ist definitiv „Lightning“. Eine beklemmende Atmosphäre gepaart mit einer tollen Melodie ergeben einen klasse Track. Allerdings, und hier liegt das große Problem des „Ghetto Cowboy”, beginnt danach die deutlich schwächere Hälfte der Platte. Alles wird ein bisschen sehr weich, sehr melancholisch und traurig. Nur der Titeltrack ganz zu Ende des Albums schlägt da nochmal in eine andere Kerbe, wirklich viel retten kann der dann aber auch nicht mehr.

Versteht mich richtig, auch die zweite Hälfte des Albums beinhaltet gute Tracks, aber eine bessere Mischung der einzelnen Stücke hätte der Platte gutgetan. „You And Me“ recht weit vorn auf der Platte, und stattdessen „Here I Am“ etwas nach hinten verschieben, und – boom – etwas mehr Kraft auf dem gesamten Album. So wirkt es dann doch sehr zweigeteilt und lässt ein eigentlich sehr gutes Album gegen Ende fast schon schwach auf der Brust werden.

„Ghetto Cowboy“ ist ein gutes Album. Die Tracks einzeln zu betrachten, lässt es aber besser dastehen, als es dann aber doch ist. Eigentlich sehr schade, denn an Yelawolf und seinem musikalischen Wissen hat es definitiv nicht gelegen.

Review overview

Gesamt:6

Summary

6