Mit Fairweather von I Said Goodbye sind wir wieder da angekommen, wo ich mich aktuell einfach am wohlsten fühle: bei gutem, nicht zu kompliziertem Rock. Und genau deswegen geht es diesmal auch ohne irgendwelche Umschweife direkt rein ins Vergnügen!
Der erste Track, Better Luck Next Time braucht keine Anlaufzeit und sorgt für gute Laune. Zusätzlich dürfte der live auch gut steil gehen. Das Riff treibt mich einfach dazu, mitsingen und mich bewegen zu wollen.
Smokehousem setzt genau da an und das macht einen sehr guten Start in die Platte perfekt. Mir ist der Song nur tatsächlich zu kurz, ich hätte die Melodie einfach gern länger auf den Ohren gehabt, aber Dauerschleife sei Dank hat man solche Probleme in der ersten Welt ja nicht wirklich. Es wird aber schnell offensichtlich, dass die Tracks nahezu allesamt sehr kurz sind, seltener – genau vier Mal – sehen wir uns jenseits der 180 Sekunden. Das ist auf der einen Seite traurig, bietet dem Album aber auch die interessante Möglichkeit, ganz klare Highlights zu setzen. Ich bin auf jeden Fall gespannt.
Und tatsächlich: False Alarm ist ein solches Highlight. „Aber warum denn, ist doch irgendwo quasi genau so aufgebaut wie die anderen Songs auch.“ Wir haben zum ersten Mal so etwas ähnliches wie ein Build-Up, eine generell etwas klarere Struktur und auch mal eine entschleunigende Sequenz. Als wäre das alles noch nicht genug, kommt auch noch dazu, dass wir das erste Mal wirklich etwas davon mitbekommen, welche stimmliche Qualität hier vor uns singt.
Während der Track danach wieder in die Kerbe „Vollgas“ schlägt, kommt mit dem nächsten Dreiminüter auch der nächste Track, der sich vom Rest abhebt. Manchmal liebe ich, wie super vorhersehbar die Konzeption mancher Alben einfach ist, hach ja…
Allerdings wird mit Not Going Out, besagtem Highlight-Song, ein grundsätzlich etwas anderer, leicht nachdenklicher Ton angeschlagen. Das gibt diesem ansonsten sehr kurzweiligen Album einen super Twist, der stark zum Wiederhörfaktor beiträgt. Der hält sich sonst leider nämlich in relativ engen Grenzen. Nach zwei Malen, die ich das Album durchhatte, wollte ich erstmal wieder was Anderes zu hören haben. Dieser Twist kriegt bei Tony Says No aber auch schon wieder einen stärkeren Knacks, vielleicht sollten die beiden Tracks davor auch einfach die Möglichkeit eröffnen, live mal ein wenig die entspannteren Nummern für das Publikum spielen zu können. So oder so ein super Part auf dem Album.
Mit Robertson Drive und Toucan haben wir einen gut gelungenen Abschluss eines wirklich guten Debuts, das zwar sehr schnelllebig ist und vielleicht nicht zum Dauerpumpen geeignet ist, aber trotzdem immer mal wieder riesigen Spaß machen kann.
Die Platte ist am 06.04. erschienen, ihr könnt also direkt losgehen und euer Geld loswerden, wenn ihr wollt. Vertrieben wird die ganze Geschichte von Little Rocket Records, einem kleinen Label, dass sich immer wieder darauf konzentriert, Nachwuchsmusikern den Weg zu ebnen. Eine sehr schöne Sache.
I Said Goodbye sind eine Band, bei der sich der Blick auf die kommenden Releases lohnt. Ich denke nicht, dass wir da zu sehr enttäuscht werden sollten, wenn keine gravierenden Dinge passieren.
Review overview
Summary
7.5