Corona kickt bei uns allen.

Während die systemrelevanten Berufe draußen nie aufgehört haben zu arbeiten bzw. arbeiten als gäbe es kein Morgen mehr, werden langsam die Ersten aus der unfreiwilligen Pause geholt und auf mehr oder weniger sicherer (behördlicher) Basis wieder in das berufliche Leben geschickt. Und dann gibt es noch die Bürohengst*innen in ihrem Home Office.

Ich bin irgendwo dazwischen. Zwei Tage die Woche fahre ich von Tiefgarage zu Tiefgarage, verbarrikadiere mich in meinem Einzelbüro und winke Kolleg*innen im Türrahmen zu. Damit bin ich schon sowas wie King Kotelette (Queen Kotelette klingt einfach nicht so gut) unter den Büroangestellten.

Trotzdem hänge ich die meiste Zeit mit dem Mann, der diesen Luxus nicht hat, zuhause und versuche meinen Tag noch krampfhafter zu strukturieren als sonst. Ist ja nicht so, als kenne ich das Leben im Home Office nicht. Aber Corona ist auch da next level shit.

Also versuche ich es meist so:

Corona-Routinen: Der Morgen & die Produktivität.

Aufstehen.

Die Verlockung, sich morgens noch mal ein- bis fünfmal umzudrehen, ist ganz offensichtlich – und ich kämpfe jeden Morgen dagegen an. Aber ein bisschen lernfähig bin selbst ich, also versuche ich auf meine innere Uhr zu hören und mich um 8 Uhr aus dem Bett zu pellen.
Zwischen 6 und 8 Uhr habe ich eine, für mich wahnsinnig wichtige, letzte Tiefschlafphase, später als 8 komme ich nicht mehr in den Quark. Dementsprechend beginnt mein Tag zwischen 8 und 8:30 Uhr, je nachdem wann ich es schaffe, tatsächlich die Vertikale zu erreichen.

Mein Tipp daher: Nutzt die gewonnene Zeit, z.B. durch Wegfall des Arbeitswegs, Gleitzeit o.ä., um ein paar Minuten Schlaf dran zu hängen oder lasst euch vom Wecker zur gewohnten Zeit drangsalieren, wenn euer Körper das eh schon gewohnt ist. Übertreibt es aber nicht mit dem Ausschlafen.

Produktiv werden.

Am liebsten falle ich vom Bett direkt an meinen Schreibtisch. Je nach Status meines komatösen Zustands begleitet mich hierbei ein Kaffee. Das ist meine produktivste Zeit des Tages.
Ein Umweg über Netflix, die Switch o.ä. ist tödlich für meine Produktivität und vor allem Motivation. Da ich zudem morgens keine Calls ansetze, biege ich nicht einmal kurz in die Dusche ein. Bett – Zähne putzen – Schreibtisch – Dinge tun.
Beim Dinge tun – je nach Konzentrationslevel, das ich brauche – liebe ich es auf Twitch Streams zu schauen oder zur Berieselung laufen zu haben. Meine morgendliche Begleitung ist aktuell immer Chaosschaukel.
Das alles hilft mir dabei, morgens einiges zu schaffen, und gibt mir ein gutes Gefühl, von dem ich oft den Tag über zehre. Außerdem beruhigt es mich, immerhin ein paar Sachen abhaken zu können.

Mein Tipp: Für mich funktioniert der Sprung ins kalte Wasser. Andere müssen erstmal Sport machen, Kaffee trinken oder sonst etwas tun, um produktiv werden zu können. Probiert euch aus, was für funktioniert oder behaltet eure Vor-Corona-Routinen bei.
Btw: Produktiv sein, heißt nicht unbedingt arbeiten. Für putzen, lernen usw. zählt das natürlich auch.

Corona-Routine: Der Mittag & das Mittagstief.

Die Mittagspause.

Da richte ich mich immer nach dem Mann, der meist gegen 12:30 Uhr aus der Höhle meines Büros kriecht.
Es gibt dann einen kleinen Mittagssnack, aktuell zwei bis drei Folgen Community (Beste Serie! Btw: von den Autoren von Scrubs), dann zieht sich der Mann wieder zurück und ich…mache Dinge. Oder auch nicht.

Mein Tipp: Haltet euch auch hier an eure gewohnten Essenszeiten oder schafft euch welche. Das verringert das Risiko für Langeweile-Essen.

Das Mittagstief.

Mein Mittagstief ist ein sehr ausgeprägtes Miststück. Damit habe ich mich zuhause mittlerweile abgefunden. Daher ist der frühe Nachmittag für mich einfach Freizeit, die ich entweder mit einem Nickerchen oder mit Feel-Good-Sachen fülle, wie lesen, Animal Crossing oder Blumenpflege.

Ein kompletter Blogpost zum Zeitvertreib während Corona folgt bald.

Mein Tipp: Ganz ehrlich? Außer schlafen und im Stehen arbeiten hat bei mir noch nichts aktiv gegen das Mittagstief geholfen. Daher kann ich da keine sinnvollen Tipps geben. Wenn Du aber einen Geheimtipp hast, schreibe ihn gern in die Kommentare und ich trage es hier nach!

Corona-Routine: Der Abend & das Ende des Tages.

Der abendliche Produktivitätsboost.

Am frühen Abend schaffe ich es meist ganz gut, mich weiterem Kram zu widmen, der nur darauf wartet, von mir abgearbeitet, abgewischt oder abgeräumt zu werden. Also tue ich ihnen den Gefallen. Selbstlos wie ich bin.

Es reicht.

Man darf auch wissen, wann gut ist. Deswegen nutze ich den Abend für die mentale Zerstreuung. Diesmal sich dem also aktiv widmen, statt gegen Zerstreuung und Wirrwarr im eigenen Kopf anzukämpfen. Für mich heißt das in Zeiten von Corona: Animal Crossing, lesen, Community gucken und mit Mann und Vierbeinern durch den Abend dümpeln.

Vor dem Schlafen habe ich mir das Lesen wieder angewöhnt – und zwar so lange bis die Augen müde sind. Keine. Minute. Vorher. Sonst kickt das Kopfkino zu sehr.

Mein Tipp: Setze dir einen festen Feierabend und versuche danach runterzukommen und den Tag irgendwie loszulassen.

Die Wahrheit

Machen wir uns nichts vor: Das, was ihr bis hierhin gelesen habt, ist ein idealer Tag, an dem ich einiges schaffe. Oft läuft es aber nicht ideal. Weil ich nach dem Mittag nicht mehr in die Pötte komme, der Weg an den Schreibtisch schon morgens zu lang war oder ich zu müde, genervt und unkonzentriert bin, um auch nur fünf Minuten bei einer Sache bleiben zu können.

Auch solche Tage kann man nutzen. Mir hilft gerade in Phasen, in denen ich ein Konzentrationsvermögen wie ein dementes Eichhörnchen habe, diesen Status „einfach“ hin zu nehmen. Dann lese ich hier eine Seite, räume dort drei Teile weg, wische hier einmal drüber, schreibe danach wieder fünf Zeilen. Am Ende des Tages sind auf diese Weise ein paar abgehakte To Dos für das schlechte Gewissen zusammengekommen.

Andere Tage rütteln allerdings so an der Tagesstruktur, dass es vollkommen okay ist, wenn deine erfolgreich abgehakte To-Do-Liste so aussieht:
✔ Tag überstanden

Mein Tipp: Bleib gesund – auch psychisch.