Das Jahr 2020 ist jetzt knapp ein halbes Jahr alt und die ersten musikalischen Highlights laufen gerade an. Das ist doch der perfekte Zeitpunkt, um einmal ein wenig zurückzublicken. Was ist in den Jahren 2010, 2000, 1990 und so weiter an grandioser Musik rausgekommen? Eine kleine, aber feine Auswahl:

2010: „Recovery“ von Eminem

Eines DER Eminem-Alben: zusammen mit „Relapse“ sein meiner Meinung nach rundestes Werk. Klassiker finden sich auf der Platte zu Hauf, beispielsweise „Not Afraid“, „25 To Life“ oder der Mega-Hit „Love The Way You Lie“ zusammen mit Rihanna. Die gesamte Platte ist stimmig und hat diese super Mischung aus lustig, reflektiert, und der bestens bekannten „I don’t give a fuck“-Einstellung, die Eminem so unantastbar macht.

2000: „Hybrid Theory“ von Linkin Park

Dass das schon 20 Jahre alt ist, macht mir bewusst, dass die Zeit schneller vorbeigeht, als mir manchmal lieb ist. Was seitdem passiert ist? Linkin Park haben danach noch sieben weitere Alben veröffentlicht, sind zu Welt-Stars aufgestiegen, haben in einem merkwürdigen Deal mit Warner Records ihre Seele verkauft, diese Seele nach zwei fragwürdigen Alben zurückerobert, weitere ordentliche Sachen veröffentlicht und ihren Frontmann Chester Bennington an die Depression verloren. Eine bewegte Zeit, nicht nur für die Band und Fans, sondern für jeden Musikliebhaber. „Hybrid Theory“ bietet sich an, um in Erinnerungen zu schwelgen.

1990: „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ von Die Toten Hosen

In einer Zeit, in der es Punk so sehr brauchte für die Popkultur Deutschlands wie seitdem nie wieder, haben Die Toten Hosen ein Album veröffentlicht, dass ihnen ihren Platz auf dem Punk-Olymp sicherte. „Auf dem Kreuzzug ins Glück“ hat dabei alles, was ein Punk-Album von vor 30 Jahren braucht, um in der Szene Erfolge zu feiern: es ist dreckig, laut und politisch. So wie die Hosen zu dieser Zeit selbst eben. Der kommerzielle Erfolg kam dann später irgendwann, und beschweren tut sich jetzt von Campino und Co. sicher keiner mehr. Zumindest nicht über die eigene Bandhistorie.

1980: „Back in Black“ von AC/DC

Dass Bon Scott nach den Proben saufen ging und in jener Nacht vollkommen betrunken und daher bewegungsunfähig in einem Auto an seinem eigenen Erbrochenen erstickte, schmälert den Wert dieser Platte nur, wenn man zu viel darüber nachdenkt. In 99 Prozent aller Fälle werde ich nichts bis sehr wenig Positives über AC/DC sagen (jedes Album klingt gleich, schaut mal in „Traut euch was“ rein), aber „Back in Black“ ist dann doch ein Klassiker, über den es mehrheitlich nur eine Meinung gibt. Und die teile sogar ich.

1970: „Led Zeppelin III“ von Led Zeppelin

Das dritte Studioalben der heutigen Rock-Legenden kommt mit top Tracks wie beispielsweise dem „Immigrant Song“ oder „Since I’ve been Loving You“ um die Ecke und wird als eines der besten Alben gehandelt, dass die Briten veröffentlicht haben. Es ist eine Schande, dass ich zu jung bin, um diese Band einmal irgendwo live gesehen zu haben. Jimmy Page, Robert Plant und der vor einiger Zeit verstorbene John Bonham haben sich damals ihren Platz ganz an der Spitze erarbeitet und werden dort wohl zurecht so schnell nicht verdrängt werden.
Und damit soll unser kleiner Trip die Memory Lane runter auch erstmal vorbei sein. Diese Liste könnte man unendlich fortführen und konstant erweitern, beispielsweise um „Recycler“ von ZZ Top aus 1990, oder um „The Game“ von Queen aus 1980. Das ist nur eine kleine Liste, die als Anstoß dienen soll, sich vielleicht mal durch Papas alte Platten zu wühlen. Das ein oder andere Schmuckstück versteckt sich dort garantiert noch und wartet nur darauf, wieder gehört zu werden.