Reggae aus Düsseldorf? Da zucken doch glatt die ersten Prada-Täschchen zusammen. Dabei gelingt The TiPS mit ihrer neuen EP Come Closer eine Achterbahnfahrt durch alle Reggae- und Rockfacetten bewundernswert harmonisch!
Als wäre es nie anders gewesen, schreit uns Neuling Stefan Imfeld die ersten Textzeilen von My Days um die Ohren: „I cannot be, I will not be – anyone else but me!“ Gerade als ich mich über die Begleitung der basslastigen Punkriffs gefreut habe, setzt lässiger Reggae ein, nur um gleich wieder von sattem Rock abgelöst zu werden. The TiPS verweben Punk, Reggae und Rock so harmonisch miteinander, dass ich mich glatt in diese Schalldecke kuscheln möchte.
Die Singleauskopplung Go entführt mich bei jedem Hören in eine Achterbahnfahrt. Nicht diese, die dich durchweg mit Adrenalin zupumpen, sondern diese, bei denen Du die Aussicht, den Wind in den Haaren und die Raufs und Runter genießt und Du für 1:30 Minuten einfach glückselig bist. Go ist genau dieses Freiheitsgefühl, inkl. Geschwindigkeitswechsel, um immer wieder neuen Wind um die Nase geweht zu bekommen.
Reggae-Rock-Platten brauchen natürlich auch den obligatorischen Ska-Song – egal wie kurz die EP auch ist! Come Closer ist aber auch der Song, bei dem auch der letzte Montagsmuffel mal das Tanzbein schwingen muss. Und wenn man dann gerade in Bewegung ist, kannst Du den Rest auch bei Wait & Buy lässig weiter schwingen. Als hätten die Red Hot Chili Peppers Bob Marley zum Frühstück verspeist, glänzt auch dieser Song mit großartigen Genrespielchen, die so natürlich klingen, als seien diese Kombinationen das Normalste der Welt.
Locker und fluffig entlassen die Düsseldorfer den Hörer mit Smile, einem Ohrwurmgaranten, der ein letztes Mal zusammenfasst, warum diese EP so gelungen ist: „Don’t follow fake ideals!“ Dieses Motto haben sich die drei offensichtlich sehr zu Herzen genommen. Anders kann ich mir den Einfallsreichtum und die Leichtigkeit dieser fünf Songs nicht erklären.
Und fürs nächste Mal: Bitte mehr davon, ja?!
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8