Ich bin großer Sympathisant von Rise Against. Zum Fan hat es – warum auch immer – nie richtig gereicht, vielleicht fehlt mit die Gabe, diese Eintönigkeit der Tracks, die dann ja doch immer mal wieder durchkommt, zu übersehen. Aber wie dem auch sei, mit Akustikversionen kann man viel wieder rausreißen bei mir, da dabei eine bestimmte Kreativität und Sensibilität gebraucht wird, die du bei elektrisch Verstärktem nicht zwingend brauchst.
Deswegen habe ich mich über The Ghost Note Symphonies Vol. 1 gefreut. Ich war voller Hoffnung, dass jetzt Abwechslung in die Geschichte kommt. Ich dachte, die Tracks hätten jetzt Alleinstellungsmerkmale, sodass man sie auseinanderhalten kann, auch ohne sich riesig mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. Nach dem ersten Hören kann ich sagen: Rise Against haben ein besonderes Talent: die Jungs schaffen es, Songs, die sich ähneln, wenn sie elektrisch verstärkt gespielt werden, akustisch so umzusetzen, DASS SICH DAS IMMERNOCH ALLES GLEICH ANHÖRT! Wie macht man das?
Rise Against haben ja durchaus tolle Sachen geschrieben: Savior, Audience of One, oder auch Far From Perfect; vom neuesten Album Wolves. Und die sind auch alle auf der Akustik-Platte zu finden. Aber naja, es packt einfach nicht richtig, es ist nach wie vor dieser Brei, den man halt von Tim und Co. gewohnt ist. Leider, denn auf den Alben haben sie ja unbestritten was drauf.
Was mir aber – wieder leider – auch aufgefallen ist: Viele behaupten immer, Rise Against wären keine gute Live-Band, da Tim wohl nicht der beste Sänger sein soll. Diese Platte wäre seine Chance gewesen, genau das zu widerlegen. Aber wie schon Lothar Matthäus sagte: Wäre, wäre, Fahrradkette. Der Schuss ist zumindest nicht in die richtige Richtung losgegangen, wenn auch nicht komplett nach hinten. Er hat es nicht schlimmer gemacht, aber das Gegenteil bewiesen hat er mir auch nicht.
Fazit nach einem Hördurchlauf: Nicht schlecht gemacht, aber dann doch sehr eintönig und wird schnell langweilig. Da hilft auch die fehlende Elektrik nichts.