Die Alben rauszusuchen, die mir 2017 am besten gefallen haben, war eine ganz schöne Aufgabe, die ich zu Beginn unterschätzt hatte. Es ist im letzten Jahr nicht mal so viel erschienen, warum habe ich mich also so schwergetan? Weil vieles von dem, was mich interessiert, auf ähnlichem Level ist, und dann ein Ranking aufzubauen ist halt schwerer, ich habe aber mal mein Bestes gegeben.
Kurz vorher aber noch einige „honorable mentions“: „Laune der Natur“ hat mir gefallen, wie fast alles von den Toten Hosen. Papa Roach hat mich zwar enttäuscht, aber wirklich schlecht ist „Crooked Teeth“ jetzt trotzdem nicht. „Monuments“ von Edguy macht sehr viel Spaß, aber ich wollte keinen Platz mit einem Best Of belegen, dafür gab zu viel anderes Gutes in diesem Jahr. Jetzt aber viel Spaß mit…
Platz 5 | Within Reason – Battlefields Life Love and War
Hätte ich der Platte ein ganzes Review gewidmet, wäre das wohl relativ schnell eine 5 oder 6 geworden, denn beim ersten Hören fehlt es den Jungs von Within Reason an so einigem: es gibt keine wirklichen Highlight-Passagen, kaum musikalische Raffinesse und gesanglich betrachtet werden hier auch keine Berge versetzt. Was das Album dann hier zu suchen hat? Ich kann unglaublich gut dazu abschalten, weil ich mich mal nicht auf die Musik konzentrieren muss (und auch nicht wirklich will), sobald ich die CD einwerfe. Es ist einfach eine angenehme Abwechslung zu vielen anderen Alben dieses Jahres.
Platz 4 | Axel Rudi Pell – The Ballads V
Wie schon auf den Vorgängern dieser Albenreihe habt ihr einen tollen Mix aus eigens komponierten Stücken und Covern. „Hey Hey My My“ gibt keine tragende Ballade her? Tut es wohl, lasst euch bloß mal überraschen, was euch der liebe Axel hier zaubert, denn anders kann man das schon kaum noch nennen. Auch wenn auf der CD eigentlich kaum Neues zu hören ist, ist es rundum gelungen, wenn ihr Hardrock hören wollt, aber zu kaputt zum Springen und Headbanging seid.
Platz 3 | Black Stone Cherry – Black to Blues EP
Dem Ganzen hier habe ich zu Beginn gar nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt, ist ja nur eine EP. Aber was für eine! Richtig geile Interpretationen von Bluesklassikern, die teils aus den 60er Jahren sind und damals schon gerockt haben. Aber was BSC hier veranstalten, lässt mich richtig mitgehen. Das Blues und Rock sehr, sehr gut zusammenpassen, das ist uns alle klar. Aber wenn du dann noch eine Reibeisenstimme der obersten Klasse mitbringst, dann kann das ja nur gut bis phänomenal werden. Und „Black to Blues“ hat mich für 20 Minuten komplett abgeholt und in eine andere Zeit versetzt.
Platz 2 | Blind Guardian – Live Beyond the Spheres
Eigentlich gibt es keinen Platz zwei und auch keinen Platz eins, es gibt zweimal Platz eins. Aber ich habe mich dazu entschieden, Blind Guardian auf die zwei zu packen, da es eine Live-CD ist und somit weder eigene Interpretationen bietet, noch neues Material zu hören ist (was wohl leider auch noch dauern wird, Blind Guardian sind ja für lange Pausen zwischen ihren Alben bekannt). Aber man hat sich nicht lumpen lassen und mit 2 Stunden und 39 Minuten ein Set aufgenommen, dass es in sich hat, quasi keinen Klassiker vermissen lässt und mich in Erinnerungen an April 2015 schwelgen lässt (ich war da live dabei, OMG!!!!!!). Vielleicht spricht da etwas der Fanboy aus mir heraus, aber Blind Guardian sind halt auch einfach perfekt. Eine mehr als absolute Hörgenuss-Empfehlung. Wenn ich könnte, würde ich hier wohl 11/10 geben.
„Aber Alex, wenn doch Blind Guardian jetzt schon über der Bewertungsskala sind, wie willst du für deinen Platz eins argumentieren?“
„Naja, das ist jetzt nur mehr oder minder einfach…“
Platz 1 | Trivium – The Sin and The Sentence
Ich habe zu dem Album ja schon ein Review verfasst, dass es in sehr hohen Tönen lobt, und das auch zurecht. Und wie schon gesagt, es teilt sich den ersten Platz eigentlich auch mit Blind Guardian. Offiziell auf Platz eins ist es also aus nur einem simplen Grund: Es ist neues Material. Und das war eins der Parameter, die ich mir zurechtgelegt hatte für dieses Ranking. Neue Tracks nicht über alte zu stellen, wenn sie gleich gut sind in der Gesamtbewertung, erschien mir komisch. Also schafft es mit „The Sin and The Sentence“ eine gewaltige Mischung aus brutalen Riffs und starken Melodien durchaus verdient auf Platz eins.