Einfach mal machen, einfach mal drauf losschreiben. Immer dabei der Versuch, meine selbst gelegten kreativen Fesseln zu sprengen. „Nur“ dazu war der Artikel Punk im Kopf vor einer Weile gedacht. Dass ich dafür so viel positives Feedback bekomme, hätte ich nicht gedacht.
Vielen Dank dafür.
Ihr konntet auf Instagram abstimmen, was ihr lieber sehen wolltet und Punk im Kopf machte tatsächlich das Rennen. Aus einer Schnapsidee ist also hiermit ein kleines Format entstanden. Ganz unregelmäßig, ganz frei.
Auf geht’s in die Promo-Mails der letzten Tage.
Koenix – Dekade 1
Mittelalter // VÖ: 17.08. // Hicktown Records
Etwas, das ich unter normalen Umständen weit von mir geworfen hätte. Mittelalterliche Dudelsäcke ist das erste, was einen bei jedem Song von Dekade 1 entgegenspringt. Beim Lesen der Liedtitel des neuen Best-Of-Album bin ich dann endgültig verwirrt. Französisch, Deutsch, Englisch, was? Der Blick auf den Pressetext hilft hier weiter: Es sind Schweizer, die ihre Multilingualität voll ausleben.
Den besten Titel vom Album möchte ich euch nicht vorenthalten: Track 11 hegt den leichtgängigen Namen Dr Zwirbelzwärgehärdbärgwärchwägstäg. Der kommt übrigens instrumental aus und macht auf dem gemeinen Mittelaltermarkt sicher richtig Laune. Für meinen Hausgebrauch ist das ganze Thema Mittelalter leider vollkommen ungeeignet.
Leider konnte ich auf die Schnelle kein Video zu den Liedern des Albums finden, für den ersten Eindruck tut’s das hier aber allemal.
Alkaline Trio – Is This Thing Cursed
Rock // VÖ: 31.08. // Starkult
Das Lyricvideo zur ersten Singleauskopplung Blackbird vom neuen Album ist irgendwie das Spannendste am Song. Viel rot, cooles rotes Telefon und die Lyrics wackelig auf den Hintergrund projiziert. Kreativer wird es musikalisch leider nicht. Klingt ganz nett, fetzt auch ein bisschen, aber aus dem Sänger hätte man weitaus mehr Power rausholen können. Er klingt leider wie ein gelangweilter Teenager einer Schulband, der schon in seinen jungen Jahren mit Spaß im Leben abgeschlossen hat.
The Frights – Hypochondriac
Surf Punk // VÖ: 24.08. // Starkult
Das Genre Surf-Punk hat sich mir nie so gänzlich erschlossen. Vielleicht fehlt mir in der Großstadt auch einfach der Sommer-Sonne-Surf-Flair, den es braucht, um die richtigen Vibes zu empfangen. Hier hilft mir auch die Vorstellungskraft nicht, zu dieser Mukke an einem See mit Freunden in einer lauen Sommernacht abzuhängen. Wenn nicht für die Evergreen-Playlist, eignen sich doch viele solcher Songs normalerweilse für Hintergrundgeplänkel. Aber No Place Like (Not Being) Home wäre auch dafür zu wenig von allem.
Good Charlotte – Generation RX
Jeder kennt Good Charlotte, du solltest wissen, welches Genre dich erwartet. Creep. // VÖ: 14.09. // Starkult
Wenn solche großen Namen in mein Postfach flattern, werde ich immer noch ein bisschen aufgeregt. Good Charlotte waren damals mit The River und I just Wanna Live DER Shit auf dem Schulhof und auf dem dörflichen Schützenfest am Autoscooter. Das war fast schon der harte Scheiß, vor dem die Eltern immer Angst hatten. Außer meiner Mutter. Die hätte eher Angst gehabt, wenn neben ihren Meat Loaf CDs plötzlich Techno-Kram aufgetaucht wäre. Aber ich schweife ab, zurück zum Gefühl, wenn mir altbekannte Superstars (zumindest in meiner Welt), unaufgefordert auf dem Silbertablett serviert werden: Hätte man meinem Teenager-Ich gesagt, dass ich größtenteils vor offiziellem Release in die neuen Sachen reinhören dürfte, ich wäre ausgeflippt. Zum Glück mache ich sowas heute nicht mehr. In der Öffentlichkeit.
Ach, der Song: Ja, macht ordentlich Bock, findest Du nicht?!
Schmutzki – Mehr Rotz als Verstand
Punk Rock // VÖ: 14.09. // Uncle M
Wenn es ein Thema gibt, mit dem ich mich so gar nicht identifizieren kann, dann ist es wohl der Titel des neuen Schmutzki-Songs: Die beste Bar der Stadt. Zu Zeiten, in denen der Alkohol noch mein Partybegleiter war, gab es schlichtweg keine Bar im Umkreis von 15 Kilometern und mittlerweile meide ich Bars außerhalb von Konzerten. Deswegen gibt mir dieses Opel-Gang-in-der-Stammkneipe-Gefühl leider gar nix. Musikalisch hingegen fliegt einem die 80er-Punk typische Sorglosigkeit um die Ohren – mehr Rotz als Verstand halt. Album könnte cool werden.
Lygo – Schwerkraft
Punk Rock // VÖ: 07.09. // Alle. Wirklich alle.
Mit Lygo werde ich aktuell ziemlich zugeschissen. Leider hilft das auch nicht dabei, mir diese Band schmackhaft zu machen. Ich kann nachvollziehen, dass diese Band eine gewisse Faszination ausübt, ähnlich Turbostaat und Love A. Aber bei mir scheitert es leider schon an den Lead Vocals, die sich auf diese unangenehme, krampfartige Weise in mein Hirn fressen.
Foxing – Nearer My God
Indie // VÖ 10.08. // Fleet Union
Okay, das ist cool. Foxing haben den Titeltrack ihres neuen Albums nicht nur in ihrer Muttersprache Englisch aufgenommen, sondern auch gleich in vier weiteren Versionen auf Spanisch, Französisch, Japanisch und Deutsch. Musikalisch gar nicht meine Indie-Baustelle, ihren Einsatz finde ich hingegen großartig!
Leto – Vor die Hunde
Punk Rock // VÖ 31.08. // Rookie Records
Debüts aus dem Hause Rookie Records haben mich schon mal verzaubert, Stichwort: Keele. Nachdem die Hamburger von Leto mit Nicht meine Farben habe ich gleich schon das Muster zum Album angefragt und kann ich schon verraten, dass ich mich freue, euch das Album genauer vorzustellen. Bis dahin vertreibt euch die Zeit mit diesem Song, eine Ode an das menschliche Gegeneinander. Gemütlich ist etwas anderes, aber es macht etwas mit einem.